Ernst Moritz Arndt, geboren in Groß Schoritz (Rügen) hat in seinen früheren Lebensjahren und durch Mitglieder seiner Familie zahlreiche Verbindungen in unser Territorium.
Arndts Vater Ludwig Nikolaus, Leibeigener des Grafen von Putbus, kaufte sich 1769 frei und übernahm verschiedenen Pächterstellen zunächst auf Rügen, seit 1787 in Löbnitz, wo Löbnitz und Kindshagen sowie einzelne Höfe in Holthof, Wobbelkow und Langenhanshagen zu seinem Gutsbereich gehörten. Damit besaß er die Patrimonialgerichtsbarkeit über 300 Bauern. In diesem Jahr ging Arndt zwar nach Stralsund aufs Gymnasium (Mönchstraße, ehem. Ernst-Moritz-Arndt-Schule, heute Teil des Kulturhistorischen Museums), nahm Logis in der Stadt, weilte jedoch häufig in Löbnitz bei seiner Familie, die er auch später noch oft besuchte. Sehr bedeutend für die Geschichte des Ortes sind Arndts Schilderungen des Guthauses und vieler Begegnungen aus dessen Umgebung, die unter Löbnitz ausführlich wiedergegeben werden.
Als Erzieher Arndts war in Grabitz bei Rambin der spätere Pastor von Bodstedt und Prerow, Joachim Gottfried Dankwardt, tätig.
Von der Familie Arndt finden sich auch heute noch einige Spuren in der Gegend um Barth. Arndts Mutter wurde 1804 in Kenz begraben, das Grab ist jedoch verschwunden. Hier befindet sich noch heute das Grab des älteren Bruders Karl (1768–1842), der Pächter auf Zipke und Flemendorf war und den Ernst Moritz Arndt des öfteren besuchte; dessen Sohn Robert (gest. 1872) wurde in Velgast beigesetzt. Ein Sohn des Bruders Ludwig und Patenkind von Ernst Moritz Arndt, liegt auf dem Barther Friedhof begraben (gest. 1894).
Arndts Lieblingsschwester Charlotte Dorothea („Gottesgab“), war mit einem Pächter in Buchholz bei Franzburg verheiratet und wurde 1855 in Pütte begraben; ihr Grab liegt rechts vor der Kirche.
Arndt war in erster Ehe verheiratet mit der in Barth (Papenstr. 5) lebenden Charlotte Quistorp, die jedoch bald verstarb. Verlobt war Arndt kurze Zeit mit Charlotte Bindemann, der Tochter des Barther Apothekers, der angesichts der zunächst unsicheren finanziellen Lage Arndts die Verlobung wieder auflöste.
Arndt war mit seiner „lieben Heimat“ auf Rügen und bei Barth innerlich eng verbunden, auch wenn er sie in seinen späteren Lebensjahren nicht mehr wiedersah. Das drückt er in vielen Briefen an seine Familie, in seinen „Erinnerungen“ (1840) sowie durch seinen Eifer aus, Sagen unserer Gegend zu sammeln.
Literatur:
Gülzow, Erich: Dichter und Dichtungen aus dem Kreise Franzburg-Barth. In: Stadt Barth 1255–2005. Hrsg. von Jörg Scheffelke und Gerd Garber. Schwerin 2005, S. 299–303
Arndt, Ernst Moritz: Erinnerungen aus dem äußeren Leben. Leipzig 1840 (2. Aufl.)
Barth - Lexikon
- name of the term: Arndt, Ernst Moritz (26.12.1769, Groß Schoritz, Rügen – † 29. 01.1860 in Bonn)
- descriptions of the term:
Arndt, Ernst Moritz (26.12.1769, Groß Schoritz, Rügen – † 29. 01.1860 in Bonn)
- Saal
- Schiffsmodelle
- Schill, Ferdinand v. (6. Jan. 1776, Gut Wilmsdorf b. Dresden – 31. Mai 1809, Stralsund)
- Schlechtemühl, Schlichtemühl
- Schulsternwarte Barth
- Schwedisch-Pommern
- Seitner, Andreas, 2. Hälfte 16. Jh.
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- Stadtgründung und frühe Stadtgeschichte von Barth
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