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Barth - Lexikon

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Name des Begriffes: Hessenburg
Beschreibungen des Begriffes:

Hessenburg

Ortsteil der Gemeinde Saal im Amt Barth, bis 1840 war die Ortsbezeichnung Schlichte­mühl.

Das älteste Zeugnis der Besiedlung des Gebietes ist die ausgedehnte Anlage eines frühdeutschen Turmhügels, dessen Geschichte bis in das 13. Jh. zurückreicht. Urkundlich erwähnt finden wir Hessenburg als Schlechtmühl, „villa Slichtemolen“, erstmals 1280 in einer Verkaufsurkunde.

Bild: Bekrönung der Patronatsloge der Kirche in Saal mit den Wappen der Familien aus Hessenburg (Schlichtemühl) v. Gentzkow, ein knospender Baumstamm (links) und v. Ihlfeld mit gekreuzten Hellebarden (rechts).

Seit dem 14. Jh. bis 1699 war Hessenburg im Besitz der Familie von Gristow, einer Nebenlinie des rügenschen Fürstengeschlechts. Wegen Überschuldung des Gutes kam es durch Verkauf an den Major von Barnekow und durch Heirat in die Familie von Gentzkow. Von diesen erwarben es 1786 die Brüder Hesse, Herr auf Redebas bzw. Offizier in schwedischen Diensten . Diese benannten das Rittergut in Hessenburg um und beantragten die Erteilung eines Adelsbriefes, was ihnen 1840 vom preuß. König mit dem Namen „von Hesse-Hessenburg“ genehmigt wurde.

Die Familien in Schlichtemühl übten das Patronat über die Saaler Kirche aus, wovon die dortigen Wappendarstellungen derer von Gentzkow und Ihlfeld zeugen. Der Turmhügel diente lange der Familie Hesse als aufwendig gestaltetes Erbbegräbnis, nach 1945 auch den Aussiedlerfamilien.

Die Gutsanlage mit dem spätklassizistischen Herrenhaus, einer Schmiede, Stallungen und dem Gutspark sind weitgehend erhalten. Die Gebäude wurden nach dem 2.Weltkrieg von Flüchtlingen bewohnt, das Gutshaus beherbergte zudem örtliche Verwaltungs- und Versorgungseinrichtungen. Nach 1990 wurde es leergezogen und drohte zu verfallen. Es befindet sich seit 1998 in Privatbesitz und wird derzeit aufwendig restauriert. In der alten Schmiede wurde in historischem Ambiente eine Gaststätte eingerichtet, in einem anderen Nebengebäude Ferienwohnungen, der Gutspark wurde in weiten Teilen rekonstruiert. In der Zukunft soll hier ein mit kulturellen Angeboten verbundenes touristisches Zentrum entstehen.

Sprache des Begriffs (2 Zeichen ISO Code): de
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