Ein für die Zeit der Hanse typisches Transportschiff.
Die Kogge, niederdeutsch der koggen, stammt ursprünglich aus dem Friesischen und ist spätestens seit der Mitte des 12. Jhs. nachweisbar.
Eine Kogge zeichnet sich durch einen flachen Boden sowie gerade, steile Vorder- und Hintersteven aus. Sie hat nur einen Mast mit einem großflächigem Rahsegel. Kurz unterhalb der Spitze befindet sich ein sog. „Krähennest“, ein Mastkorb als Ausguck.
Koggen waren seetüchtige Schiffe, die vor allem in Küstennähe und bei Tage im Bereich der Ost- und Nordsee segelten. Die Manövrierfähigkeit war eingeschränkt, Segeln gegen den Wind, z.B. ein Auslaufen aus dem Hafen bei auflandigem Wind, war nicht möglich.
Die Decksaufbauten einer Kogge, Vorder- und Hinterkastell, waren offen und – mit ihnen die Mannschaft – allen Witterungsunbilden ausgesetzt. Zu Verteidigungszwecken konnten die Koggen mit einigen Kanonen ausgerüstet werden. Die Bauart des flachen Bootskörpers machte es möglich, daß die Schiffe bei Ebbe auf den Boden aufliegen konnten und bei auflaufender Flut wieder freischwammen.
Der Typ der Kogge war ganz auf einen effektiven Handel und die im Zusammenhang mit dem Aufschwung der Hanse wachsenden wirtschaftlichen Bedürfnissen ausgerichtet. Die Bauzeit war relativ kurz, der bauchige Körper dieses Handelsschiffes ergab einen großen, ungeteilten Laderaum. Die Länge einer Kogge betrug bis zu etwa 20 m, die Breite 7 m, die Tragfähigkeit ging bis zu ungefähr 200 Tonnen.
In mehreren Fällen wurden Koggen bei Ausgrabungen gefunden, darunter bei Bremen und 1997 bei der Insel Poel vor Wismar eine Kogge aus der Zeit um 1354.
Nach 1400 wurde der Typ der Kogge mehr und mehr durch den der Holk ersetzt, ein Schiff, das in der Regel drei Maste mit kleineren Segeln hatte und manövrierfähiger war.
Angesichts der schlechten Straßen- und Wegeverhältnisse kam dem Warentransport per Schiff (auf Flüssen und über die See) vor allem bei größeren Entfernungen eine besondere Bedeutung zu. Die Kogge wurde als das wichtigste Schiff in der Frühzeit der Hanse ein Symbol für Handel und Macht. Mehrere Städte führten ein Koggensiegel oder Koggenwappen, darunter die Hansestadt Stralsund. Weitere Städte führten an dieser Stelle andere Schiffstypen, so auch Barth.
Literatur: Hammel-Kiesow, Rolf; Puhle, Matthias: Die Hanse. Darmstadt 2009
Bilder:
Die Kogge auf dem Siegel der Hansestadt Stralsund von 1329.
Ritzzeichnung einer Kogge auf einem Grabstein des Rudolf Beket, gest. 1482, Kirche von Prohn b. Stralsund.
Barth - Lexikon
- name of the term: Kogge
- descriptions of the term:
Kogge
- Language of the term (2 char ISO code): de
-
Media Files:
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- Dammtor
- Danckwardt, Joachim Gottfried (8.6.1759 Barth – 9.1.1834 Franzburg)
- Denkmale
- Der „Papenhof“ in Barth
- Der „Vorpommer“
- Die „Kochmützen“ sind eine Schülerfirma an der Barther Förderschule „Jan Amos Komenski“.
- Die Hanse
- Dierling, Nikolaus (um 1735, Bartelshagen b. Barth – 3. August 1801, Damgarten)
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- Douzette, Louis (25. September 1834, Tribsees – 21. Februar 1925, Barth)