Handwerker in Barth - Tradition mit Zukunft.
Das Handwerk, das maritime Gewerbe und die Fischerei sind seit jeher die wirtschaftlichen Säulen der Vineta-Stadt Barth. Kein Schiff wäre in Barth jemals vom Stapel gelaufen, keine Windjammer hätte sich auf große Fahrt über die Weltmeere begeben, gäbe es nicht bis heute Bootsbauer, Segelmacher und Tischler.
Als während der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts die Dampfmaschinen Ihren Siegeszug antraten, profitierte die Stadt am Bodden von der geschützten Lage des Hafens. Es entstanden eine Fischkonservenfabrik, deren Produkte aus den reichen Fanggründen der Ostsee bis nach Übersee geliefert wurden, eine Maschinenfabrik und ein Dampfsägewerk, welche die Schiffswerften und die Möbelfabrik belieferten, eine Getreidemühle, die das Korn der fruchtbaren Löss-Böden aus dem Hinterland Mecklenburg-Vorpommerns verarbeitete. Natürlich machte so viel Betriebsamkeit durstig. Und so braute man seit dem Mittelalter an Ort und Stelle das Barther Bier. Doch auch Gartenbauer, Uhrmacher und Erfinder wie Peter Kreeft, der den Taucheranzug erfand, haben sich in der geschäftigen Stadt angesiedelt und den Ort weit über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht.
Als alles anders wurde.
Die meisten dieser Betriebe, wurden nach dem 2. Weltkriege in volkseigene Betriebe (VEB) umgewandelt. Die wenigsten haben die sozialistische Volkswirtschaft bzw. den Wechsel mit der Wende in die soziale Marktwirtschaft überlebt. Die alte Zuckerfabrik Barth ist heute ein Technik- und Erlebnismuseum und im Getreidespeicher am Hafen hat sich ein 4-Sterne-Hotel mit perfekter Aussicht auf den Hafen und den Bodden angesiedelt.
Geblieben ist die Unermüdlichkeit von Handwerkern, Dienstleistern und Vereinen.
Da in Barth Handwerk aber nicht nur Tradition hat, sondern auch Zukunft, gibt es sich in der Stadt und Umgebung eine Vielzahl moderne Handwerksbetriebe. Dieser Strukturwandel hat eine lebendiges und zukunftsfähiges Dienstleistungsgewerbe hervorgebracht, zu dem Fischereibetriebe und Segelmacher ebenso gehören wie Uhrmacher und Schmuckdesigner, Hoteliers und Restaurantbetreiber. Was die nicht leisten können und wollen, übernehmen über 80 Vereine, die vorrangig für das umfangreiche Unterhaltungs- und Veranstaltungsprogramm verantwortlich zeichnen. Und, wie soll es anders sein? Natürlich gibt es wieder ein Barther Bier.